Dienstag, 26. März 2019

Project Cars 2 vs. Assetto Corsa (Competizione) vs. Race Room Experience



Project Cars 2, Assetto Corsa oder Race Room Experience, eine Frage die sich jeder wohl früher oder später stellt, der sich für Rennsimulationen interessiert. Wer eher interesse an unrealistischeren Spielen im Stile von Need for Speed hat, der kann dann eher zu Forza greifen. Denn PC, AC und RRE sind vom Physiklevel eher realistischer und somit schwerer zu spielen.

Beginnen wir mit Assetto Corsa. AC ist schon etwas älter, der Nachfolger Assetto Corsa Competizione wird gerade bei Steam im Early Access Programm angeboten. Das Spiel (ACC) sieht auf den ersten Blick ganz vernünftig aus. Jedoch sind die animationen im Rückspiegel eine Katastrophe. Vom Fahrlevel her ist (vllt fehlen mir auch noch die passenden Einstellungen) AC / ACC auf jeden Fall das anspruchsvollste Spiel der drei. Bei ACC merkt man deutlich, dass dieses Spiel nicht fertig ist. Bis ich ernsthaft fahren konnte dauerte es ewig. Denn Lenkrad anschließen und losfahren funktionierte nicht. Die Pedale (Logitech Driving Force GT und Thrustmaster T150) wurden nicht erkannt und mussten von Hand kalibriert werden, auch die Lenkwinkel bereiteten Probleme. Wenn das Game einmal läuft sind beide AC herausfordernde Simulationen. Die Strecken sind Laservermessen, so dass sogar Bodenwellen vorhanden sind. Die KI ist sehr Hardwarefressend aber ganz in Ordnung. Für den ersten AC Teil gibt es (bzw. gab es) eine sehr aktive Moddingszene, so dass eine Menge Erweiterungen für dieses Game kostenlos im Netz verfügbar sind. Optisch wie gesagt ansprechend, aber maximal Mittelmaß. Spielerisch sehr Detailreich, die Auswahl an Fahrzeugen erstreckt sich dank Moddingcommunity auf unermessliche Mengen. Dennoch für mich nur Platz 3.

Platz 2 geht an Project Cars 2. Das Spiel hat einen vernünftigen Singleplayermodus. Dieser bietet eine Art Karriere, die einen durchaus unterhalten kann. Die KI ist ein wenig dümmer als bei AC und auch vom Schwierigkeitsgrad befindet sich PC2 genau in der Lücke zwischen Simulation und Arcaderacer. Online sind leider eine Menge Crashkids unterwegs, so dass gute Rennen durch übermotivierte Mitfahrer dann doch am Ende in der Wand enden. Schade. Grafisch ist PC2 auf jeden Fall das Beste der drei Games. Die Auswahl an Fahrzeugen ist groß, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass alle Fahrzeuge aus dem ersten Teil auch im zweiten sind (z.B. mein geliebter Focus RS).
Eine Sache die mir gerade im Singleplayer fehlt: Man kann zwar klassenübergreifend fahren, jedoch sind es mir zu wenig Fahrzeuge und ich würde mir gerne Aussuchen welche Fahrzeuge vom Gegner eingesetzt werden. Denn die würfelt der Computer selber.
Fazit ist aber: Der Einstieg ist unkompliziert, das Spiel eignet sich super für nicht Profis, es sieht sehr gut aus. Gelegentlich nervt der Hang zum untersteuern in engen Kurven. Weiterhin positiv: Es gibt einen Ingenieur den man mit Fragen löchern kann und das Fahrzeug so anpasst wie man es haben will (dies kann man aber auch eigenständig tun). Diese Möglichkeit fehlt bei den beiden Konkurrenten. Wer dort keine Ahnung von Federspannung und Co. hat dem bleibt am Ende nur das Standardsetting.
 

Der Sieger: Zugleich auch ehrlich gesagt das teuerste Spiel. Einen Tipp, wie ihr am günstigsten an das Game kommt liefere ich in einem separaten Eintrag. Grundsätzlich ist Race Room Experience kostenlos. Ihr bekommt eine Strecke, ein Auto und könnt euch austoben. Ausprobieren ob es das richtige für euch ist. Das finde ich ehrlich gesagt sehr positiv. Die Auswahl an möglichen DLCs ist Wahnsinn. Alle möglichen Klassen an Rennfahrzeugen (Tourenwagen, Formelfahrzeuge, Prototypen, klassische Rennwagen), auch exotischere (Cayman Cup, TT Cup, BMW M235 Cup). An Strecken gibt es auch eine Menge, quer verteilt über den ganzen Globus. Die Details mit denen hier gearbeitet wird sind ebenfalls beeindruckend, auch wenn es grafisch etwas hinter PC2 hängt. Aber allein die Tatsache, dass es jede Menge Originallackierungen der Fahrzeuge gibt macht schon was her. Im Singleplayer ist das Game durchaus fordernd. Die KI agiert relativ realistisch, crasht auch gelegentlich mal oder schubst einen auch mal an, wenn man dann doch zu lahm ist. Die Strecken haben unterschiedliche Mengen an Boxen, so dass man sich selber Cups / Rennen zusammenstellen kann mit maximal 99 KI (Nordschleife) Fahrzeugen. Hier kann man jeden Gegner selbst wählen (inkl. der Lackierung). Online ist bei RRE auf jeden Fall etwas vernünftigeres Publikum unterwegs als bei PC2, so dass man hier auch als Anfänger (vllt am Ende des Feldes) seine Rennen zu Ende fahren kann ohne von diversen Crashkids abgeräumt zu werden. Das Spiel hat eine wirklich gute Physik und fährt sich ohne Fahrhilfen relativ realistisch. Als direkter Vergleich dient mir ein Hyundai I30N TCR (den ich mehrmals fahren durfte) und Porsche Cup Fahrzeuge. Hier muss man sagen: Die Fahrzeugen verhalten sich auch im Vergleich zu AC am realistischen. Natürlich immer unter der Einschränkung, dass ich nur ein Mittelklasse Lenkrad verwende und keinen vollwertigen Simulator zu Hause habe. Allerdings ist das Einlenkverhaltung wirklich ziemlich genau. Was fehlt mir? Eine Anzeige wie warm die Reifen sind z.B.. Denn die Temperatur der Reifen hat in diesem Game wirklich einen immensen Einfluss auf den Spielfluss und kann bei fehlender Temperatur schnell mal zum Abflug führen. Auch etwas Wetter wäre nicht schlecht. Aber das sind Kleinigkeiten. RRE ist wirklich gut, und im Vergleich dann auch relativ günstig, da der Spielumfang wahnsinnig ist.

Für alle Spiele empfiehlt sich die Steuerung mit einem gescheiten Lenkrad.

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