So die erste Besprechung in diesem Blog naht. Wer mich kennt, weiß ziemlich genau das ich sowas auf der alten Seite nahezu wöchentlich gemacht habe, also back to the roots...
Zur Aufmachung der Scheibe:
Gekauft auf dem MPS (im Netz (KAUF!!!!) habe ich das gute Stück leider noch nicht gefunden) kommt die Scheibe im Jewel Case mit Booklet in dem die Texte abgedruckt sind, ein paar Fotos und Grußworte.
Eingeleitet wird die CD vom "Intro". Das Intro besteht aus einer "Erzählung" über Rungholt. Was musikalisches gibt es hier noch nicht auf die Ohren. Daher auch keine Bewertung.
Es folgt "Heimkehr". Ein kurzer Schrei und schon rocken sie los, die Mannen von Forgotten North. Relativ schnell setzt ein wirklich angenehm zu hören Klargesang ein. Geboten wird hier melodische Rockmusik. Der Refrain ist mit dezenten Chören unterlegt. Gerade im letzten Drittel des Songs merkt man das die Jungs ihre Instrumente wirklich beherrschen. Ein stimmiger Einstieg in die Scheibe. Textlich eine solide Geschichte, hier werden keine Bäume ausgerissen, dennoch lädt die Nummer ein zum weiterhören.
"Odins wilde Krieger - aus dem Norden kehren wieder
abgerissen und zerschlissen - dennoch ungebrochen
Holstein deine Helden - wollen sich zu Worte melden
voller Stolz und voller Wut - hier wird gestanden, nicht gekrochen"
4/5
Im Anschluss hat man es "noch weit". Die Nummer beginnt vom Tempo etwas angezogener. Und wieder wird wirklich sehr guter Gesang geboten. Kein Gebrülle, sondern wirklich gut verständliche und gut getimte Stimmakrobatik. Hier finde ich persönlich die Anordnung des Liedes nicht so stimmig wie im ersten Titel. Die Tempowechsel kommen teilweise etwas, wie ich finde, unpassend. Auch textlich haut mich die Nummer jetzt nicht sooo aus den Latschen.
Kann man hören - muss man aber nicht ;-)
3/5
Was nun folgt, hat mich ehrlich gesagt ziemlich grübeln lassen. Es ist kein Geheimnis das ich eine ziemliche Zeitlang in meinem Leben Freund von, höflich ausgedrückt, politisch nicht korrekter Musik war. Der Refrain eben dieses Songs erinnert mich doch stark an den "Lenker der Schlachten" einer mittlerweile als krimineller Vereinigung verurteilten Band aus Berlin. Da ich keine Ahnung habe ob diese sich die Melodie selbst ausgedacht haben lege ich keine Deutung in die Nummer sondern lasse die Erinnerung einfach mal so stehen. Dennoch empfinde ich den Titel als einer der Stärksten auf der Scheibe, es ist einfach ein verschissener Ohrwurm! "Rungholt" bleibt lange im Ohr, hier passen Tempo, Gesang und Co. einfach wunderbar zusammen. Thematisch befasst man sich wie der Titel schon verrät um die verschollene Stadt Rungholt. Ich mag das Lied!
5/5
Nun kommt ein Titel der auf dem Cover etwas falsch geschrieben, es wird der Legendäre "Störtebeker" besungen. Hier wird etwas ruhiger eingestiegen. Etwas Tempo wird zum Refrain noch draufgelegt, jedoch nicht sonderlich viel. Vom Stil her ist das Ganze schon etwas gewöhnungsbedürftig, hier und da wurde der Text schon ziemlich gewaltsam in die Melodie gequetscht was meiner Meinung nach hier und da nicht so 100% passt. Textlich wird hier schon ziemlich viel geboten. Auch wenn es nicht immer harmonisch klingt - ist hier wirklich eine Menge Inhalt verarbeitet. Es kann gut sein das die Melodie einem lange im Gehörgang kleben bleibt...
Wenns nach mir ginge, wäre das ganze Lied im Tempo der letzten Strophe... klingt etwas besser als die leicht angezogene Handbremse.
4/5
Nun geht in die Deckung, denn es folgt die "Armee der Moorleichen". Auch hier hat man wieder eine Rocknummer gezaubert mit eher gedämpften Tempo, in Kombination mit den Backgroundchören hat der Titel aber schon seinen Reiz. Es ist eigentlich überflüssig zu erwähnen, aber die Jungs beherrschen ihre Instrumente das merkt man hier auch wieder aufs neue. Die Abmischung gefällt mir ebenfalls. Es ist nicht lupenrein wie bei anderen Bands, aber auch gerade das finde ich gut. Leicht dreckig, aber dennoch gut hörbar. Das Schlagzeug kommt eben nicht aus der Dose sondern wurde noch richtig reingehämmert. Die Gitarrenriffs sitzen. Passt! Finde die Nummer auch wieder ziemlich cool.
"Unsere Heimat ist der Trübsinn, unser Haus ist kalt
wir sind jung, doch ohnehin - sind wird schon lange alt
Wir leben nicht - wir sterben nicht [...]
Denn wir sind Moorleichen!"
4/5
Glockenschläge leiten den nächsten Titel ein. Das "Intro Nekropolis" bietet wieder eine Erzählung untermalt mit düsteren Klängen, aber ohne wirkliche Musik.
Wie der Name schon sagt folgt nun: "Nekropolis". Tada welche Überraschung! Das Intro geht ziemlich perfekt in das Lied über und wenn man nicht drauf achtet merkt man gar nicht das man den Titel gewechselt. Hier verzichtet man am Anfang noch Gitarren, diese setzen dann doch noch ein und bieten eine wirklich schön melodische Rocknummer. Hier passen Chöre und der eigentliche Gesang wunderbar zusammen. Der Text ist an sich nichts besonderes, gefällt mir dennoch recht gut. Das Solo ist auch wieder wunderbar gespielt. Auch hier muss ich sagen das mir das schnellere Ende besser gefällt als die normal "temporierten" Refrains...
4/5
Nach Nekropolis geht es um den "Kobold". Der Einstieg ist hier mal ganz anders als bei den vorherigen Titel. Schwere Gitarren, ein ordentliches ins Mirkogegrunze deutet auf eine, sagen wir mal, schwer metallastige Nummer hin. Jedoch setzt auch hier schnell der gewohnte gute verständliche Gesang ein. Hier muss ich ebenfalls wieder zugeben das mir die Melodie nicht so ganz gefällt, der Titel hat definitiv potential aber irgendwie hat man für meinen Geschmack da doch etwas daneben gehauen. Mit knapp unter sieben Minuten ist mir das Lied ausserdem zu lang, vor allem weil ein ordentliches Stück komplett ohne Gesang auskommt.
3/5
Komplett ohne Instrumente beginnt das folgende Lied. "Zaubermund" kommt zunächst mit reinem Gesang aus, ergänzt dann nach ein paar Zeilen mit ruhigen Klängen. Hier hört man dann mal wieder raus das der Sänger sein Handwerk wirklich versteht. Gott sei dank kriegt das Lied dann doch noch irgendwann seinen rockigen Anstrich, ich kann im Moment einfach mit reinen Balladen nix anfangen. Melodie, Text und Gesang passen hier deutlich besser zusammen als beim Titel davor. Nach der Orgie an Gefühlen und Liebenserklärung gehts schnell weiter...
4/5
Deutlich weniger romantisch als beim Zaubermund geht es beim "Saufmarsch" zur Sache. Hier klingts mal wieder ganz anders als alle Lieder zuvor. Greift man doch etwas tiefer in die Instrumentenkiste. Mit Flötenklängen und teilweise echt merkwürdigen Hintergrundgeräuschen untermalt man hier das Lied. So richtig will das Lied bei mir nicht zünden. Es klingt für mich einfach wenig harmonisch. Vor allem hat es doch wenig Text ;-) Und dafür ist es dann mit 8:02 echt lang.
2/5
Das "Bonus Intro" lassen wir mal liegen, vor allem weil mir da zu viel über meinen Arbeitgeber geredet wird :-D
Nun kommt der Bonusteil des Albums, zwei Titel ohne elektronische Unterstützung. Zum einen "Akropolis" und zum anderen "Zaubermund". Der erste Titel ist ganze 10 Minuten lang und somit doppelt so lang wie die Rockversion. Was aber auch an langem Geschwätz nach dem Titel liegt. Wirkt ziemlich nach Proberaummitschnitt, allerdings mit anständiger Qualität. Ich persönlich muss sagen das man sich die AKK Versionen durchaus antun kann, klingt sicher Live auch ganz interessant, die Möglichkeit ohne Stecker zu lauschen hatte ich leider noch nicht.
Ihr merkt das mir die CD größtenteils gefallen hat und ich eine Menge Potential in der Band sehe, vor allem weil sie mich bei einigen Liveauftritten im Rahmen des MPS mehrmals überzeugt hat. Beim folgenden Album haben forgotten North ihren Stil leicht verändert.
Wer mal in das Album reinhören möchte kann das HIER tun.
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