Ich hätte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet das einige von euch mich so schnell nach dem letzten Kapitel der Fahrzeugbewertung fragen... Aber nun ja da ist sie.
Ich muss direkt zugeben, im Serientrim war mir die Katze zu lahm. Der Wagen ging für einen Diesel gut nach vorne und fuhr sich auch wirklich anständig, ich bin jedoch anderes gewohnt und daher musste da noch etwas nachjustiert werden.
In der gemachten Form ist es kein Vergleich zu vorher. Das Ding hängt richtig bissig am Gas.
Gemessene Zeiten mit P-Box:
0-100 km/h: 5,8 Sek. (Werk: 7,1 Sekunden)
80-140 km/h: 8,4 Sek.
100-200 km/h: 15,0 Sek.
Hierbei wurden mindestens 3 Messungen gemittelt.
Der Wagen lässt sich wie bereits mehrfach erwähnt für eine Reiselimo ordentlich flott bewegen, mit ausgeschaltetem ESP (DSC Schalter laaaaange gedrückt halten - dann ist ganz aus - sonst aktiviert sich nur der Trackmode) geht der Hobel richtig gut quer, bleibt dabei fein zu händeln.
Die Lenkung könnte etwas gefühlvoller sein, sie ist rein elektronisch und übermittelt manchmal etwas wenig Rückmeldung. In den Kurven neigt der Wagen, bei flotterer fahrt, dazu vorne leicht einzuknicken. Ob dies auch mit andern Federn so ist werde ich bald berichten können.
Die Unterschiede zwischen den Fahrprogrammen sind enorm. Im Normalmodus ist der XF ein angenehmer Cruiser. Dampf im Schuh ist vorhanden, möchte aber rausgetreten werden.
Im Dynamic Modus spricht das Gaspedal viel schneller an und das ESP greift etwas später ein, was einen zum entsetzen der Mitfahrer gelegentlich doch etwas viel Freiheit einräumt. Sobald man beim einlenken in eine Kurve das Gaspadel unzärtlich behandelt ist es vorbei mit understatement und es bricht ein Kampf zwischen Traktion, Drehmoment und einen verzweifelt um Gnade bettelenden DSC aus. Der Unterschied ist wirklich deutlich zu spüren.
Noch stärker ist der Unterschied zum Sportmodus. Nun hängt der Drehzahlbegrenzer höher und der Wagen ermöglicht (wenn man mit den Schaltpaddeln schaltet) nahezu komplett manuelles fahren. Der Wagen schaltet nicht mehr bei erreichen des Limits hoch, das Display wird als Schaltpunktanzeige Orange (nun wirds aber Zeit) oder Rot (AALLLTTER SCHALTE HOCH!!!) eingefärbt. Das Ansprechverhalten vom Motor ist noch bissiger. Der Verbrauch allerdings auch deutlich höher. Der Wagen schaltet im nicht manuellen S-Modus relativ schnell zurück so das man immer bei ca. 2500 Touren hängt. Dort scheppern beide Lader sofort bei der kleinsten Aufforderung richtig rein und das Kätzchen springt regelrecht nach vorne.
Ich persönlich kann nur empfehlen dem Jaguar eine Verlängerung der Schaltwippen zu spendieren, da diese arg klein ausfallen. Gibt es hier
Im Durchzug ermöglicht der Jag jederzeit und relativ risikoarm Überholmanöver auf der Autobahn. Besonders imposant ist es wenn man bei 200km/h Vollgas gibt und der Wagen erst mal einen Gang runter schaltet. Der 5. reicht bei 220/230 Km/h. Ende bei meinem Jag ist bei 270 laut Tacho, was GPS 261 Entspricht. Ich bin mir aber sicher da könnte unter Umständen auf einer langen Strecke noch etwas gehen. Oben rum merkt man ihm den Diesel dann doch deutlich an. Bei deutlich über 200km/h muss jedoch äusserst aufmerksam fahren (sollte man eh immer), da auf Grund der elektronischen Lenkung das Fahrzeug teilweise etwas gefühllos ist und einen kleinste Bodenwellen schon mal leicht unruhig werden lassen.
Die Bremsen sind bissig, und konnte das Fahrzeug bis jetzt immer anständig abbremsen. Leider ist das Gewicht des Fahrzeuges auch ursächlich dafür das diese schnell aufgeraucht sind. Der Reifenverschleiß ist für das Drehmoment völlig angemessen.
Als Sportwagen taugt der Jaguar nichts, dafür ist er einfach zu schwer. Wer jedoch ein Fahrzeug sucht das für lange Strecken bequem ist und ab und zu mal Feuer gibt, für den ist das Fahrzeug durchaus gut geeignet.
Um die Frage (kam per Mail) zu beantworten: der Wagen wurde von MS Autosport in Essen "gemacht". Kontakt kann ich gerne herstellen. Schreibt mir einfach.
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