Mittwoch, 30. September 2020

Testbericht: Ford Fiesta 2020 ST Line Automatik

Über die Problematik zu Beginn des Lebens unseres 2020er Ford Fiesta ST Line Automatik haben wir ja schon umfangreich hier berichtet. Nun geht es ans Eingemachte. Sprich wie fährt sich der Koffer, wie bequem ist er und so weiter… Wir haben zum Bestellzeitpunkt einmal fast alles angekreuzt was ging. Lediglich der große Heckspoiler fehlt. Bei 100 PS (mittlerweile gibt es den Wagen auch mit 125 PS Automatik) ist dieser auch absolut nicht notwendig. Auch der kleine passt wundervoll in die Optik dieses, wirklichen schönen, Wagens. Als Farbe wurde Magnetic Grau gewählt. Die Farbe ist wirklich geil und passt zu den ST Line Felgen in gungrey hervorragend. Auch die aggressivere Front und Heckpartie des Fiestas passt einfach. Der Wagen wirkt echt erwachsen und bietet wirklich ausreichend Platz. Ich bin 1,80 klein und es passt dennoch jemand auf die Rückbank. Zugegeben ich würde so keine drei Stunden abreißen aber es geht. Der Kofferraum hat im Vergleich zum Vorgänger ordentlich zugelegt und bietet ausreichend Platz für Bier. Die Sitze vorne sind sehr bequem und bieten ganz anständigen Seitenhalt. Dazu sehen sie noch ziemlich cool aus, sind aber kein Vergleich zu den Sitzen vom „echten“ ST. Beim Infotainment liefert Ford das Sync 3 Navi. Die Sprachsteuerung funktioniert ganz gut. Das Navi braucht leider etwas um die Staudaten (Live über das Internet) abzurufen. Ansonsten ist alles gut. Apple Car Play und Google Car werden unterstützt. Der Klang ist wirklich vernünftig. Beim Tacho sind im kleinen Display zwischen den Analogen Instrumenten für Drehzahl und KM/H auch Infos zur Routenführung, Musikwiedergabe u.Ä. abrufbar. Man braucht nicht immer ein Volldigitales Kombiinstrument. Der Wagen bietet im Innenraum überall kleine leuchten in hellblau. Vor allem die Getränkehalter sehen im dunklen echt cool aus. Stellt einfach mal ne volle Wasserflasche rein ;-). Das vorhandene Panoramadach lässt den Innenraum deutlich größer wirken. Die Kopffreiheit ist weiterhin völlig ausreichend. Bisher punktet der kleine Ford also im Innenraum voll. Die Materialien könnten tatsächlich etwas hochwertiger sein. Gerade die Türen sind aus grobschlächtigem Plastik. Aber das passt schon. ST – Line bedeutet auch jede Menge Fakecarbon im Inneren. ZB am Innenspiegel und einer Dekoleiste quer durch den Innenraum. Gleichzeitig gibt es so rote Ziernähte an Lenkrad und Sitzen. Sieht schon ganz gut aus. Zum Fahren: Ein Liter Hubraum, 100 PS und ne Sechsgangautomatik machen in der heutigen Zeit keinen Sportwagen. Der Dreizylinder hängt gut am Gas, beschleunigt ordentlich und aufgeregt und lässt einen – mit viel Anlauf – echte 200 erreichen. Dabei klingt er leicht knurrig aber nicht aufdringlich. Beschleunigungsduelle gewinnt man allerdings nicht. Auch wenn es sich so anfühlt als könnte man es. Es ist halt immer noch ein normaler Kleinwagen. Die Automatik hat am Anfang etwas nervig hin und her geschaltet, das hat sich aber mittlerweile gelegt. Vermutlich lag es an einer Art Anlernphase. Wir fahren viel Autobahn mit dem kleinen Motörchen und sind vom Verbrauch um die sieben Liter. Im Stadtverkehr ist deutlich weniger drin. Da gehen auch 5 Liter. Ab 130 gönnt er sich halt ein paar Schlücke mehr. Ist aber immer noch voll in Ordnung. Das Fahrwerk ist sehr sportlich abgestimmt, aber bei weitem nicht so sportlich wie das vom ST. Es erlaubt überraschend hohe Kurvengeschwindigkeit für einen Fronttriebler und vermittelte bisher nie den Eindruck der Überforderung. Hier und da ist es etwas hoppelig, aber es bleibt genug Komfort um auch lange Strecken zu fahren. Der ST Line ist knapp 1,5 cm tiefer als der „normale“ Fiesta. Zu den heute alles überlagernden Assistenzsystemen: Aktiver Tempomat: Hat die Karre. Einfach hinter jemandem einfädeln, Tempomat einschalten. Der Fiesta hält eigenständig den Abstand, dabei bremst er auch anständig runter wenn der Vordermann verzögert. Wenn man möchte achtet der kleine Kölner dabei auch eigenständig auf Tempolimits. Diese werden von der verbauten Kamera ordentlich und zuverlässig erkannt und im Display angezeigt. Der Spurwechselassistenz hat sich bisher auch in jeder Lage als wirklich zuverlässig erwiesen. Eigenständiges Einparken? Kann er! Ist gruselig und gewöhnungsbedürftig. Aber es funktioniert. System einschalten, Parklücke finden und den Anweisungen folgen. Er lenkt selbst. Gas geben und Bremsen muss der Fahrer. Die dazugehörige Rückfahrkamera bietet eine gute Auflösung und zeigt einem auch vernünftig die Abstände ein. Mit dabei ist eine 360 Grad PDC die manchmal etwas spät die Abstände bemängelt. Aber niemals zu spät. Auch hier werden die Abstände an Hand einer Grafik im Syncdisplay angezeigt. Beim Wechsel vom Rückwärts in den Vorwärtsgang könnte dieses System für meinen Geschmack allerdings etwas schneller reagieren. Funktioniert aber wunderbar. Notbremsassistenz: Ford nennt den Spaß „Pre-Collision-Assist“. Ich musste es ausschalten. Damit bleibt es immer noch aktiv und warnt dich in Form eines leuchtend Roten Displays im Tacho, das aktive eingreifen hat bei mir leider mehrmals fast zum Unfall geführt. Denn in Kurven erkannte das Fahrzeug auch Bäume als Hindernis und legte eine Vollbremsung hin. Das war gar nicht lustig. Der Spurhaltassistent wirft einen nicht aktiv zurück in die Spur. Ich fahre noch selbst Auto, daher kommt mir persönlich das Ganze sehr gelegen. Durch Vibrationen im Lenkrad fragt die Karre einen: „Alter… noch da??“ und das reicht dann auch. Funktioniert auch mega zuverlässig. Die Beleuchtung: Ein Thema welches ich glaube ich noch nie wirklich angeführt habe. In unserem Fahrzeug ist das Led Licht mit Automatik verbaut. Es schaltet sich zuverlässig ein und aus (genau wie der Scheibenwische), geht automatisch ins Fernlicht. Dieses wird auch wieder ausgeschaltet sobald Gegenverkehr erkennbar ist. An sich nichts Besonderes, ABER: die Lichtausbeute ist genial, die Augen ermüden so gut wie gar nicht mehr. In unserem F20 BMW ist ebenfalls LED Licht verbaut und das liegt hinter dem Ford um Welten zurück… Fazit? Der Wagen bietet ausreichenden Platz, sieht verdammt cool aus, macht verdammt viel Spaß im Alltag, hat jede Menge Spielereien die kein Mensch braucht aber jeder will (beheizbare Frontscheibe – EIN MUSS!!!!!, beheizbares Lenkrad, die LED Scheinwerfer usw usw usw). Kurz und knapp: die Karre ist deutlich besser als der Mini und der beste Kleinwagen den ich je gefahren bin. Auch deutlich besser als der der neue Polo. Da machen die paar Verarbeitungsdetails keinen Unterschied für mich. Jetzt kommt ein kleines aber: der Fiesta ist (vom Listenpreis) leider nicht billig. Unserer Ausstattung hätte knapp unter 30.000 Euro gekostet. Zu viel für einen Kleinwagen. Allerdings: wer zahlt bei Ford schon einen Listenpreis ;) Über 20% Rabatt sollten immer drin sein. Wer den Wagen gebraucht kauft – und das ist jetzt wirklich wichtig! – achtet darauf, dass der Wagen ausschließlich bei Ford gewartet wurde und seine Ölwechsel rechtzeitig erhalten hat. Der Motor ist so kompakt gebaut, dass die Antriebseinheit durch das Motoröl läuft. Der Motor ist nahezu unkaputtbar, außer durch falsches Öl. Dieses führte zu vielen Schäden, da durch falsches Öl der Zahnriemen zersetzt wird. Fragen? Gerne einfach drunter posten!

Mittwoch, 9. September 2020

Wechsel vom iPhone XR auf iPhone 11 pro Max – erste Erfahrungen

Wechsel vom iPhone XR auf iPhone 11 pro Max – erste Erfahrungen Manchmal dauert es etwas, bis man genau merkt wie unzufrieden man eigentlich ist. So ging es mir mit dem XR. Das Gerät an sich hatte die perfekte Größe, funktionierte relativ zuverlässig, ABER die Kamera ist höflich ausgedrückt: der größte Dreck den ich in den letzten Jahren in einem Smartphone genutzt habe. Die Videos sind gut, wirklich. Aber Fotos? Alles was minimalen Zoom erfordert sieht aus der Zeit gefallen aus. Daher weg mit dem Ding und ein neues muss her. Dank guter Rabatte das iPhone 11 pro Max. Das Gerät ist minimal größer als das XR, stört aber nicht weiter. Es fühlt sich ganz ordentlich verarbeitet an, was man bei diesem Preis definitiv erwarten kann. Einzig die Übergänge von Display auf Gehäuse sind irgendwie unsauberer als beim „günstigen“ Bruder. Mit dem 11 pro Max hat man nen echten Klotz in der Hand. Das Smartphone ist zwar gar nicht so dick (dicker als ein Galaxy) aber es fühlt sich echt schwer an. Das 11 pro Max wiegt 226 Gramm. An sich nicht viel, vorallem wenn man bedenkt, dass das XR nicht spürbare 30 weniger wiegt. Aber irgendwie fühlt es sich dennoch wuchtig an. Was stört mich am Design? Wenig. Das Ding sieht nach wie vor elegant aus. Auch das große Display mit der Einbuchtung für Frontkamera und Hörer stört nicht. Auf der Rückseite… Ich persönlich hätte lieber ein dickeres Gehäuse und dafür eine geschützte Kamera. So ist das Gerät definitiv nicht sicher ohne passende Hülle. Von der Bedienung hat sich nichts getan. Beide Geräte sind auf dem aktuellen Stand der Applesoftware somit unterscheiden sie sich auch nicht. Das Display ist deutlich schärfer als beim XR. Das Display vom XR ist aber auch nicht von schlechten Eltern. Die Pixeldichte liegt bei 494 ppi zu 324ppi. Amoled gegen IPS-LCD Display. Bringt uns diese Information weiter? Ich denke nicht. Bei der Akkulaufzeit im Alltag tun sich beide Geräte nichts. Da lohnt sich der Aufpreis – das 11 pro Max kostet immer hin das Doppelte vom XR – noch nicht. Der Unterschied beim Arbeitsspeicher macht sich ebenfalls nicht spürbar bemerkbar. Hier verdoppelt das 11 Pro von 3 GB beim XR auf 6GB. Bei aufwendigen Anwendungen sicherlich vorteilhaft, aber wer nutzt die auf dem iPhone? Kommen wir zum Kapitel Kamera. Hier hat das XR eine miserable 12 MP Fotokamera verbaut. Im Vergleich mit dem, etwas älteren, Galaxy S10 nippelt die Kamera deutlich ab. Das löst das 11pro Max mit der Dreifachkamera etwas besser. Auch der neue Nachtmodus reist etwas heraus, wobei dieser ein stillhaltendes Motiv und eine ruhige Hand erfordert. Bei den Videos in 4K ist der Zoom nun etwas geschmeidiger. Die Bildqualität und Framerate bleibt aber auf sehr hohem Niveau. Der Unterschied bei der Kamera lohnt sich? Für Leute die viel knipsen ja. Wer nur filmt kann beim XR bleiben. Was gibt es noch zu sagen? Apple sollte dringend etwas PC freundlicher werden. Ich bleibe kein Freund von iTunes. Ich finde dieses Programm fürchterlich. Dass man die Sicherung von seinem alten iPhone über iTunes einfach auf das neue übertragen kann, macht das wechseln an sich recht einfach. Was bei mir nicht funktioniert hat, und mich wahnsinnig gemacht hat, ist das übertragen der Musikbibliothek. Es gibt zig schöne Anleitungen, keine funktionierte. Es war nicht möglich vom XR auf das 11 pro Max zu übertragen. Alles musste mühselig in iTunes zusammengesucht und neu übertragen werden. Die alten Playlists mussten neu erstellt werden. Es war zum kotzen. Höflich ausgedrückt. Bin ich dennoch zufrieden? Erst einmal ja. Es fühlt sich wertiger an, sieht besser aus, die Kamera kann was. Preiswert ist es – typisch Apple – nicht. Apple nutzt weiterhin schamlos seine Monopolstellung aus. Außer beim Thema Betriebssystem ist glaube ich jedes Flagschiffgerät dem iPhone überlegen. Vor allem preislich. Der relativ hohe Werterhalt reißt das allerdings ein wenig raus. Für jemanden der kein Bock auf Android hat bleiben nur diese überteuerten Geräte aus China ähh Kalifornien. Grundsätzlich bleibe ich dieser Marke äußerst kritisch gegenüber eingestellt. Ja, ein wenig Sehnsucht nach Windows Phone schwingt hier noch mit ;-).